Unsere menschlichen Schätze

Tapori Begegnung in Treyvaux, 2021

Tapori ist aus den Sommerferien zurück und widmet sich seit dem 20. Oktober 2021 wieder einer neuen weltweiten Kampagne, die sich dieses Mal der komplexen Herausforderung stellt mit den Kindern auf die Suche nach unseren menschlichen Schätzen zu gehen.

Für Menschen, die Tapori nicht kennen, ist es wichtig zu wissen, dass die Animationen im Kern zum Ziel haben, dass Kinder und Jugendliche lernen sich auszudrücken. Es war daher wichtig, diese Animation so vorzubereiten, dass sie Gespräche und Austausch so weit wie möglich erleichtert. Der internationale Tapori-Brief, der jeden zweiten Monat an die Gruppen verschickt wird, hat mir bei der Vorbereitung meiner ersten Begegnung mir der Kindergruppe geholfen

Am 20. Oktober in Rorschach hatte ich zum ersten Mal die Chance herauszufinden, ob es mir gelingt die Kinder für das Thema zu begeistern um gemeinsam mit mir und den Animatorinnen Rolande und Ramona auf eine Reise zu gehen. Eine Reise nach unseren verborgenen Schätzen. Nicht nur für die Kinder, sondern als Animatorinnen auch für uns selbst.

Menschliche Schätze

17 Kinder reihten sich neugierig um den ausgezogenen Tisch. Ich teilte ihnen die Briefe aus und erklärte, dass wir eine gemeinsame Reise zum Thema „menschliche Schätze“ starten möchten. Aber dazu müsse ich erst einmal wissen, was denn ein Schatz sei. Die Hände gingen hoch und verschiedene Ansichten wurden geteilt. Wir begannen mit dem Fussball, kamen zu Wertgegenständen wie Geld, einem Lamborghini und Handy, weiter zur Musik, zu Freunden, Familie und Liebe. „Ein Schatz ist etwas, das dir ein gutes Gefühl gibt“, meinte Segen. Weiter wollte ich von ihnen wissen, wo sie denn diesen Schatz verstecken würden. Besonders beliebt war hierbei das Bett. Aber es kam auch das Thema auf, ob man denn überhaupt jeden Schatz verstecken will. So meinte Saron: „Ich verstecke meine Familie nicht“. Und später: „Doch eigentlich schon. Ich verstecke sie im Haus“. Ich war überrascht wie gerne die Kinder darüber nachdachten.

Stolze Kindergesichter

Auch bei der anschliessenden Aktivität zeigten sich einige Kinder sehr hilfsbereit und unterstützten gemeinsam mit den Animatorinnen die kleineren Kinder, welche mehr Anleitung brauchten. Gemeinsam bastelten wir kleine Explosionsboxen, welche beim Öffnen verschiedene Schätze präsentieren. Die Älteren konnten bereits damit anfangen einige Schätze schriftlich, mit Bildern oder Collagen auszuschmücken. Bei den Kleineren kamen wir bisher erst dazu die Boxen fertig zu falten. In einem weiteren Schritt holten wir eine grössere Box heran, die die kleinen Schatzkisten schützen sollte. Die Kinder konnten ihre Boxen hineinlegen und bestimmen, wo wir sie verstecken sollten. Sie entschieden sich die Kiste in das Schaufenster von ATD Vierte Welt Rorschach zu stellen. Für alle sichtbar und doch ohne das Wissen darum, was sich darin befindet. Ich durfte an diesem Tag ganz viele stolze Kindergesichter sehen. Noch werden wir an den Schatztruhen weiter basteln. Und so haben wir gemeinsam eine Reise begonnen nach unseren menschlichen Schätzen.

Lisa Kesselring, Studentin an der Berner Fachhochschule und ATD Vierte Welt Praktikantin

Die Tapori-Webseite ist voll von Informationen, die für Sie von Interesse sein könnten.